Die Ästhetik der Assoziation
»Die Ästhetik der Assoziation« wurde mit dem Hochschulpreis für Integriertes Design an der HfK Bremen 2009 ausgezeichnet.

Jurymitglieder
Felix Schultze (Digitale Medien, Hamburg)
Anselm Gaupp (Fotograf, Hamburg)
Sabine Himmelsbach (Leiterin Medienkunsthaus Oldenburg)
Stefanie Giersdorf (Informationsdesign, Berlin)
Moderation/Leitung: Prof. Dr. Andrea Sick (Medientheorie, Hfk)

Begründung der Jury
Grabowski präsentiert in minimalistischer Ästhetik eine Maschine, die assoziiert. Das differenziert theoretisch erarbeitete Maschinenkonzept (Psychonalyse/Hirnforschung/Automatisches Schreiben (Surrealismus)), macht in der Installation Wechselwirkungen zwischen Zufall und Berechnung (Kalkül) im Assoziieren selbst erfahr- und immer wieder neu entdeckbar. Die vielschichtige wohl kalkulierte Struktur der Zufallsparameter legt Mechanismen des Assoziierens offen und regt zugleich aber auch dazu an, sie weiterzuführen.
Neben der intelligenten Konzeption, der theoretischen Fundierung und der ästhetisch ansprechenden Umsetzung überzeugte die Jury auch die Funktionstüchtigkeit der Maschine, die sich aus drei mit einander in Bezug stehenden Teilen zusammensetzt:
Das erste Modul repräsentiert das »Unterbewusstsein«, welches mit vom Besucher über eine Tastatur eingegebenen Begriffen arbeitet. Diese werden mit der Datenbank »Wordnet« verknüpft. Die Verknüpfungen bilden sich durch Worthäufigkeit, Wortlänge, Übereinstimmungen im Schriftbild sowie die Anzahl der enthaltenen Konsonanten und Vokale. Der Besucher sieht auf einem Bildschirm die Verknüpfungen als andauernden Strom, nicht lesbar, da durch einen schwarzen Balken zensiert.
Das zweite Modul repräsentiert die Zensur, ein an die wandbefestigtes Steuergerät. Mittels eines Drehreglers kann der Widerstandsdruck stufenlos eingestellt werden. Eine Diode zeigt den aktuell eingestellten Wert. Der Wert kann vom Besucher selbst eingestellt und verändert werden.
Das dritte Modul repräsentiert das Bewusstsein und ist in Form einer Wandprojektion sichtbar. Es empfängt Begriffe von der Zensur und bildet daraus anhand von grammatischen Regeln Sätze. Je höher die Zensur desto sinnvoller werden die Sätze. Töne (Gong und eine Stimme die den Text vorliest) begleiten die Projektion und sind wie das Schriftbild (Typografie) durch Wortwert und Zensurwert bestimmt.
Die Jury überzeugte, die eigenständige, konsequent vielschichtig durchdachte Konzeption, Umsetzung und Präsentation der »Assoziationsmaschine«.